Es ist ein alljährliches Ritual. Im Spätherbst werden die Krankenkassenprämien publiziert, und dann geht jeweils das Lamento los. Wieder um 3 oder 4 Prozent höhere Prämien. Wieder Mehrkosten, die aufs Haushaltsbudget drücken. Und: wofür eigentlich?

Richtig, für Medikamente, für Prävention, für Arztbesuche und für die Behandlung in den 270 Spitälern oder Kliniken im Land. Letztere lösen fast 40 Prozent der Gesundheitskosten aus – und sind ergo ein wichtiger Treiber der Krankenkassenprämien.

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Es geht um ganz viel Geld: Die Spitalkosten in der Schweiz sind 2021 auf 32 Milliarden angestiegen, dieses Jahr werden es 32,4 Milliarden sein. Das wären dann pro Kopf 3724 Franken im Jahr. Die Spitäler des Landes beschäftigen 175 000 Mitarbeitende – was der Einwohnerzahl von Basel entspricht –, darunter 22 633 Ärzte und Ärztinnen.

Der Aufwand, der zur Wiederherstellung der Gesundheit der Bevölkerung eingesetzt wird, ist also riesig. Nur: Wer von den Prämienzahlerinnen und Steuerzahlern weiss schon, ob die Spitäler auch ihr Geld wert sind und was ihre Dienstleistungen taugen? Und welche in den jeweiligen medizinischen Disziplinen die Besten sind?

270 Spitäler unter der Lupe

Die «Handelszeitung» sorgt für Transparenz. Gemeinsam mit der deutschen Marktforschungsfirma Statista haben wir 270 Schweizer Spitäler unter die Lupe genommen. Die Datenquelle ist vielfältig, basiert auf Gesprächen mit Expertinnen und Experten, auf Analysen von Fallzahlen und einschlägigen Spitaldaten – und selbstverständlich auf Bewertungen von Patientinnen und Patienten. Die Berechnungsmethode des Spital-Rankings finden Sie in der Box am Ende des Textes. 

Entstanden ist ein akkurates Bild über die Leistungsfähigkeit der Spitäler von Münsterlingen SG bis zur Genfer Uniklinik, aufgeteilt haben wir sie in vier Kategorien: Kardiologie, Orthopädie, Psychiatrie und Rehabilitation. Die Besten je Kategorie sind jene, die im Statista-Ranking einen Score von über 70 Prozent erreichten, bei einem Maximum von 100 Prozent. Die Skala reicht bis 48 Prozent. Wer schlecht abschneidet, dem fehlen vor allem die Empfehlungen der Expertinnen und Experten.

«Der Grossteil der Kliniken hat keine oder nur sehr wenige Empfehlungen erhalten», sagt Judith Reinecke, Analytikerin von Statista. Zudem würden die Nachzügler bei den Key-Performance-Indizes und bei der Patientenzufriedenheit schwächeln, erklärt Reinecke. Will heissen: Wer in zwei oder gar drei ausgewerteten Sammelkriterien – Empfehlung, Spitaldaten, Patientenzufriedenheit – nicht performt, schafft es nur auf die hintersten Ränge.

Kardiologie

Kardiologinnen und Kardiologen sind die Stars der Medizin. Ob Herzinfarkt oder Herztransplantation: In der Kardiologie entscheiden oft Minuten über Leben und Tod. Zudem sind Herzkreislauferkrankungen ein wichtiger Budgetposten bei den Gesundheitskosten.

1. Rang – Universitätsspital Zürich, Klinik für Kardiologie, 92,57 Prozent

1985 wurde am Zürcher Unispital erstmals einem Patienten ein Herzschrittmacher eingepflanzt. Nun steht hier der erste Siegerpokal unseres Spital-Rankings, dank einem Score von 92,57 Prozent. Gut abgeschnitten hat das Spital wegen Primärempfehlungen und Sekundärempfehlungen von Ärztinnen und Ärzten. Zwischen September 2020 und Dezember 2021 wurden 1020 Eingriffe durchgeführt, davon waren 40 Prozent notfallmässig oder dringlich. Weil die Leistung auch international überzeugt, schafft es die Herzklinik regelmässig ins «World’s Best Specialized Hospitals»-Ranking, das ebenfalls von Statista berechnet wird.

Frank Ruschitzka, Direktor der Klinik für Kardiologie und Direktor des Herzzentrums am Universitätsspital Zürich: «Unser Herz ist weit mehr als ein hocheffizienter Motor. Als zentrales Organ ist es über verschiedene Nervenbahnen und Botenstoffe eng mit dem Gehirn und den anderen Organen vernetzt. Deshalb verfolgen wir ein ganzheitliches Behandlungskonzept.»

2. Rang – Hirslanden – Herzmedizin Hirslanden, Zürich, Score: 91,06 Prozent

Die Schweiz hat fünf universitäre Kliniken, doch bei der Kardiologie findet sich bereits auf dem zweiten Platz eine private Klinik: die Klinik Hirslanden. Ihr Score ist das Resultat einer guten Patientenzufriedenheit und guter medizinischer Kennzahlen. Die Klinik gehört zum grössten medizinischen Netzwerk der Schweiz, der Hirslanden-Gruppe. Mit 17 Kliniken in 10 Kantonen, 4 ambulanten Operationszentren, 18 Radiologie- und 5 Radiotherapieinstituten erzielte sie 2021 einen Umsatz von 1,885 Milliarden Franken, gestützt auf einen guten Patientenzufriedenheits- und Medizinische-Kennzahlen-Score.

Aus der Kardiologie ist die Hirslanden-Gruppe in der Schweiz nicht wegzudenken: Vier der besten zwanzig Herzkliniken gehören unter ihr Dach, die anderen finden sich auf den Plätzen 3 (Klinik im Park, Zürich), 4 (Herzzentrum Zentralschweiz) und 11 (Klinik Beau-Site, Bern). Bis vor kurzem war die Hirslanden-Muttergesellschaft Mediclinic International börsenkotiert, seit Sommer gehört Mediclinic dem südafrikanischen Milliardär Johann Rupert, der auch den Genfer Uhrenkonzern Richemont kontrolliert.

Interessant ist die eher maue Platzierung des Lausanner Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV) bei der Herzchirurgie. Es landet lediglich auf Platz 8 von 20. Dabei operiert hier mit René Prêtre einer der besten Kinderherzchirurgen der Welt. Er wird nun offiziell pensioniert, arbeitet jedoch mit reduziertem Pensum weiter.

Orthopädie

Bei der Orthopädie geht es um alles, was mit dem Stütz- und Bewegungsapparat zu tun hat, also Fehlbildungen und Erkrankungen von Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern. Hüft- und Kniegelenkersatzoperationen gehören zu den häufigsten Eingriffen, ein neues Hüftgelenk kostet über 8000 Franken. Ursprünglich ging es bei «Orthopädie» nur um Kinder; das Wort setzt sich aus den beiden altgriechischen Begriffen für «aufrecht» (orthos) und «Kind» (pais) zusammen, doch in einer Gesellschaft wie der unsrigen, die immer älter wird und in der sich die meisten zu wenig bewegen und viele übergewichtig sind, gehört die Orthopädie längst zum Standardprogramm für alle.

1. Rang – Orthopädie Schulthess Klinik, Score: 91,54 Prozent

In der Kategorie Orthopädie schafft es die sich auf Rang 6 der «World’s Best Specialized Hospitals» befindende Schulthess Klinik in der Schweiz auf Platz 1. Dies mit einem Score von 91,54 Prozent und den meisten primären und sekundären Empfehlungen überhaupt. Dazu passen auch die diversen Awards in der Forschung, welche die Klinik seit Jahren abholt. 2021 verzeichnete die nach ihrem ersten Chefarzt, Wilhelm Schulthess, benannte Klinik einen Umsatz von 197,7 Millionen Franken.

Die Wilhelm-Schulthess-Stiftung, der die Klinik seit bald neunzig Jahren gehört, finanziert Forschung auf Gebieten der Orthopädie und unterstützt auch einen Patientenfonds, mit dem beispielsweise Kindern aus Krisengebieten komplexe Operationen ermöglicht werden können. Die Klinik treibt die Innovation an: Im Juni wurde der Forscher und Doktorand Michael Oyewale am Weltkongress der Handchirurgie mit einen Forschungspreis für eine App ausgezeichnet, die nach einer Operation den Heilungsverlauf dokumentiert. Zudem kann der Patient oder die Patientin über diese App eine Videosprechstunde mit einer Expertin abhalten.

2. Rang – Universitätsklinik Balgrist in Zürich, Score: 86,87 Prozent

1912 als Anstalt für «krüppelhafte Kinder» gegründet, wie man Kinder mit Behinderungen damals nannte, belegt die Universitätsklinik Balgrist den zweiten Rang bei der Orthopädie. Die Klinik hat einen ausgezeichneten Ruf – nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit. Und sie ist gefragt: Vergangenes Jahr erreichte sie den Rekordumsatz von 200 Millionen Franken und damit ein Plus von 16 Prozent.

Balgrist ist führend bei Zukunftsfeldern wie dem Einsatz von Robotik, Augmented Reality und künstlicher Intelligenz in der Orthopädie. Im Januar wurde in der Klinik mit dem Bau von OR-X begonnen; die Abkürzung steht für Operation Room X, ein Forschungs- und Lehrzentrum für Chirurgie, welches Erkenntnisse aus der Wissenschaft in die Praxis integrieren will. Das technologische Hochrüsten im Spital ist ein Trend, Balgrist und Schulthess sind Vorreiter. Andere haben es noch vor sich. Philip Sommer, Leiter Beratung Gesundheitswesen bei PwC Schweiz: «Die Kliniken haben in den letzten Jahren realisiert, dass die Digitalisierung voranschreitet.»

In ihrem Streben nach Exzellenz folgen die beiden orthopädischen Topkliniken Schulthess und Balgrist einem nächsten Branchentrend: Kooperation. Und so gehts in der Realität: Patienten und Patientinnen der Schulthess Klinik werden schon bald intensivmedizinisch in der Intensivstation der Uniklinik Balgrist betreut. Verbunden sind die beiden Spitäler durch einen Tunnel. Es gibt aber auch Kooperationen der anderen Art, auf Gebieten, die nichts mit der Medizin zu tun haben. So macht man sich das Spital-Cluster im Zürcher Lengg-Quartier zunutze, indem man die teuren und umweltschädlichen Gas- und Ölheizungen gemeinsam loswird: Schulthess Klinik, Universitätsklinik Balgrist, Hirslanden Klinik und Kinderspital Zürich bauen gemeinsam eine Seewasseranlage, die Wärme aus dem Zürichsee nutzt. Das zeigt, dass private und staatliche Eigentümer, die gleichzeitig Konkurrenten sind, gemeinsame Ziele anstreben können.

Auf den 3. Rang schaffte es das Hôpital de la Tour aus Meyrin/Genf. Das Urteil von Statista-Expertin Judith Reinecke: «Die Top-3-Kliniken haben mit Abstand die meisten Empfehlungen erhalten, sowohl aus den primären als auch aus den sekundären Empfehlungen.»

Erfreulich ist auch, dass in der Orthopädie viele Kliniken – auch kleinere – sehr gute Ratings von über 70 Score-Punkten erreichen. Das gilt etwa für das Spital in Grabs (74,2 Prozent), die Berit Klinik in Speicher oder das FMI Spital Frutigen (72,7 Prozent). Zudem zeigt sich, wie wichtige die Hirslanden-Klinik in der Orthopädie ist: Sie ist mit zehn Kliniken im Top-Ranking vertreten – in Luzern, zweimal in Zürich, in Münchenstein, zweimal in Bern, in Heiden, St. Gallen, Genf und Cham.

Psychiatrie

Schlafstörungen, Depressionen, Schizophrenien, Angstzustände, Sucht: Psychische Leiden sind noch immer tabuisiert. Doch rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung leidet im Verlaufe eines Jahres an einem psychischen Leiden, das eigentlich behandelt werden sollte. So steht es in einem Bericht des Bundesrates von 2017. Eine wichtige Rolle bei der Versorgung spielen niedergelassene Psychiater und Psychotherapeutinnen mit eigener Praxis, aber auch Tageskliniken und psychiatrische Ambulatorien werden immer wichtiger.

1. Rang – Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV) in Lausanne, Score: 91,96 Prozent

Das CHUV ist der Stolz des Waadtlands. Unter dem SP-Gesundheitsdirektor Pierre-Yves Maillard – heute Chef des Gewerkschaftsbundes – wurde rund 1 Milliarde Franken ins CHUV investiert, auch in neue Gebäude der psychiatrischen Klinik in Cery. Das Département de Psychiatrie hat insbesondere durch starke medizinische Kennzahlen und gute Scores bei den Empfehlungen überzeugt.

2. Rang Centre Neuchâtelois de Psychiatrie (CNP) – Standort Préfargier in Marin-Epagnier, Score: 89,57 Prozent

Die Romands sind stark in der Psychiatrie. Das zeigt auch die Platzierung des Centre Neuchâtelois de Psychiatrie. Die Klinik in Préfargier am Neuenburgersee schafft es auf Platz 2. Die Topklinik hat den maximal möglichen medizinischen Kennzahlen-Score erreicht, wie die Expertinnen und Experten von Statista registrieren. Als vorbildlich gilt die CNP-Kampagne «Appel d’air»: Sie richtet sich an Jugendliche, die suizidgefährdet sind und an psychischen Problemen leiden. Ausserdem hilft das Zentrum für Psychiatrie zusammen mit Psychologinnen, Psychologen und den Médecins du Monde Geflüchteten aus der Ukraine und unterstützt sie bei der Bewältigung ihrer Kriegserlebnisse.

Daneben schaffen es weitere drei Westschweizer Kliniken unter die ersten 20: die Clinique la Métairie in Nyon (Platz 10), die Fondation de Nant in Corsier-sur-Vevey (Platz 13) sowie das Département de Psychiatrie der Genfer Unikliniken, der Hôpitaux universitaire de Genève (HUG), welches sich auf Platz 15 befindet. Ganz oben bei den universitären Kliniken sind neben den beiden Westschweizer Kliniken in Lausanne und Genf zudem die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) und die Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK).

Rehabilitation

Eine achtzigjährige Frau stürzt in ihrer Küche und zieht sich einen Oberschenkelhalsbruch zu. Nach ein paar Wochen ist der Bruch verheilt, doch die Frau leidet unter Gleichgewichtsstörungen, zudem haben sich im Akutspital ihre Muskeln zurückgebildet. Schwere Verletzungen, aber auch schwere Erkrankungen wie Krebs oder traumatische Erlebnisse machen oft eine Rehabilitation nötig. Mit zur Reha gehört auch die Wiedereingliederung in das Sozial- und Arbeitsleben.

1. Rang – Berner Klinik Montana, Crans-Montana, Score: 91,63 Prozent

Die Berner Klinik Montana ist die Topadresse in der Kategorie Rehabilitation. Sie beschreibt sich selbst als «führende Rehabilitationsklinik der Schweiz in den Bereichen Neurologie, Psychosomatik, Orthopädie, Onkologie und Allgemeine Medizin», was unser Ranking nur bestätigen kann. Ihr Leitspruch «Neue Kräfte wecken» greift. Mit ihrem Score erreicht die Klinik aus Crans-Montana einen Spitzenwert, bei den medizinischen Kennzahlen sogar den Maximum-Score.

Auch die Belegung spricht für sich: Mit 90 Prozent ist die Berner Klinik Montana sehr gut besetzt – im Schnitt bringen es die Schweizer Spitäler auf eine Auslastung von 84,3 Prozent. Und auf dem Feld der neuen Kommunikationsmittel spielt Crans-Montana ebenfalls mit. Man bietet dort zum Beispiel Podcasts zu medizinischen Fachthemen an und wirbt mit einer Webcam um Patienten und Patientinnen.

2. Rang – Hochgebirgsklinik Davos, Score: 88,87 Prozent

Kaum zu glauben: 2013 stand die Hochgebirgsklinik Davos vor dem Aus. Heute rangieren die Bündner in der Kategorie Rehabilitation weit oben. Die Institution, 1901 als Klinik für Tuberkulosekranke gegründet und von Thomas Mann in seinem Buch «Zauberberg» verewigt, punktet mit guten medizinischen Kennzahlen und guten sekundären Empfehlungen. 2023 wird die Klinik als eine von zwei ausserkantonalen Reha-Kliniken auf die provisorische Spitalliste des Kanton Zürich gesetzt. «Dieser Listenplatz bestätigt, dass die Hochgebirgsklinik im Kanton Zürich jetzt schon als versorgungsrelevant gilt», sagt Adrian Vieli, Leiter Marketing und Kommunikation der Davoser Klinik.

Momentan soll auf Wunsch der Bündner Regierung auf dem Gelände ein 20 Millionen teures Forschungsgebäude entstehen. Innovation wird grossgeschrieben, in der Bewegungstherapie setzt man auf das Potenzial der virtuellen Realität. Im Schweizer Gesundheitswesen dominiert die Vielfalt. Es gibt private und öffentliche Spitäler, grosse Netzwerke und Nischenplayer. Auch bei der Organisationsform findet sich keine «reine Lehre»: Die einen kommen als GmbH, Aktiengesellschaft, Verein, Stiftung daher, zwei Geburtshäuser sind gar Einzelfirmen. Verteilt sind sie übers ganze Land.

Als Topkliniken der Schweiz sind im Statista-Score insgesamt 91 Kliniken in den vier Kategorien ausgezeichnet. Viele dieser hoch bewerteten Spitäler sind in Bern und Zürich domiziliert, nämlich je 8. Weitere 6 der besten Kliniken finden sich in Basel und in Luzern, je 3 Kliniken sind in Lausanne und Genf in den obersten Rängen vertreten.

Das Siegel «Top-Fachkliniken 2023»

Ihr Unternehmen wurde ausgezeichnet, Sie haben aber noch kein Siegel erworben? Dann gelangen Sie hier zu weiteren Informationen.

Die Methodik des Rankings

Das Ranking «Beste Fachkliniken der Schweiz 2023» entstand in Zusammenarbeit mit dem deutschen Statistikdienstleister Statista. Dabei wurden 270 Kliniken in vier Therapiegebieten bewertet und ausgezeichnet: Rehabilitation, Orthopädie, Kardiologie und Psychiatrie.

Datenquellen Die Auswertung basiert auf drei Datenquellen. Erstens auf einer nationalen Online-Umfrage, die Statista zwischen Juni und August in Kooperation mit der «Handelszeitung» und dem Westschweizer Magazin PME bei 4400 medizinischen Expertinnen und Experten durchführte, darunter vor allem Ärztinnen und Ärzte sowie Personen aus dem Klinikmanagement und weiteres medizinisches Personal wie Krankenpflegende. Für die Patientenzufriedenheit wurden Daten des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken für die Fachbereiche Akutsomatik, Rehabilitation und Psychiatrie ausgewertet. Für die medizinischen Kennzahlen wurden Quellen des Bundesamtes für Gesundheit, des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken sowie der Initiative Qualitätsmedizin genutzt.

Befragung Die medizinischen Fachpersonen wurden gebeten, Kliniken in ihrem primären Fachgebiet zu empfehlen. Zudem konnten sie solche für ihr sekundäres Fachgebiet empfehlen. Das Spital, bei dem die Betreffenden angestellt sind, durfte nicht empfohlen werden.

Patienten Bei der Patientenzufriedenheit wurde etwa abgefragt, wie die Qualität der Behandlung war, ob die Patientinnen und Patienten die Möglichkeit hatten, dem medizinischen Personal Fragen zu stellen, wie lange der Aufenthalt dauerte oder wie der Spitalaustritt organisiert war.

Kennzahlen Für die Kennzahlen wurden in der Orthopädie und in der Kardiologie allgemeine Werte erhoben: die Häufigkeit von Wundinfekten, Druckgeschwüren, Stürzen sowie Rehospitalisierungsraten (sie weisen aus, bei wie vielen Patienten und Patientinnen nach der Behandlung ein weiterer Spitalaufenthalt nötig wurde und bei wie vielen Implantate ausgewechselt wurden), ebenso die Sterblichkeit und Fallzahlen. Bei den Rehabilitationskliniken wurde der Behandlungserfolg anhand verschiedener Werte wie der Funktionsfähigkeit des Bewegungsapparates im Alltag gemessen, in der Psychiatrie ging es darum, die Symptombelastung aus Sicht der Patienten und der Betreuenden zu erfassen.